das mir Wichtigste in Kürze:

 
Mitte der siebziger Jahre erste Bühnenerfahrung: Noch als Student unterwegs mit dem Theaterstück „Der rote Faden. Eine politische Revue zur Tradition der Sozialistenverfolgung.“ von und mit Walter Wuttke und Jörg Bohse. Beim Medizinhistoriker Wuttke hatte ich Seminare zu „Medizin im Nationalsozialismus“ besucht, eine der ersten wissenschaftlichen Aufarbeitungen dieses Themas. Jörg Bohse war damals Vorsitzender der Tübinger Ost-West-Gesellschaft, die den Dialog über den eisernen Vorhang hinweg pflegte.
Zur Theatertruppe gehörte eine kleine Combo, ich saß am Klavier. Die Tour führte durch mehrere Städte Norddeutschlands.

Anfang der achtziger Jahre erste kleine Auftritte mit eigenen Liedern, im Rahmen der Friedensbewegung und als Mitglied der "Tübinger Ärzteinitiative gegen den Krieg". Aus dieser Zeit stammt z.B. der Song "Alle reden vom Weltuntergang".

 

1986:

Mehrmonatiger Studienaufenthalt in Berlin, auf der Suche nach unveröffentlichten jiddischen Liedern in Archiven von beiden Teilen der damals noch durch die Mauer geteilten Stadt. Erstellung einer Sammlung von ca tausend jiddischen Liedern.

 

1987 - 1990:

literarisch-musikalischer Salon, halböffentliche "Kirchgassenkonzerte" (zusammen mit Anne Tübinger) mit Programmen zu Tucholsky und Brecht, erste Version von "Inem opgrunt fun der welt" (s.u.)

 

1988 – 1998:

Im Duo „D for two“ mit Dorothea Tübinger (ss, as, viol) mit Jazz, Klezmer- und Sintimusik als Straßenmusiker unterwegs, u.a. auch in der Schweiz und Italien. Dabei Entwicklung von eigenen Songs im Programm, schließlich ein Programm mit diesen Liedern unter dem Titel „Über die Liebe und den ungewissen Rest“.

Ein paar Beispiele seien hier vorgestellt:

Im Sommer 1990, kurz nach dem Fall des eisernen Vorhanges im Rahmen des Kulturaustausches zwischen Tübingen und der Partnerstadt Petrosawodsk Reise nach Russland: unterwegs unter den ersten westlichen Straßenmusikern in Osteuropa. „Musik auf der Straße“ in Prag, Warschau, St. Petersburg, Petrosawodsk. Radiosendung im Sender Moskau über diese Reise mit Interwievs und einigen Songs.

"In memoriam Hans Sahl": Lesungen mit verschiedenen Rezitatoren von Texten des emigrierten und am Ende seines Lebens nach Deutschland zurückgekehrten jüdischen Schriftstellers und Dichters Hans Sahl, Zwischenmusiken vom Duo "D for two", Veranstaltungsreihe u.a. in Zürich und Berlin.

 

1989 – 1995:

„Inem opgrunt fun der welt“: Programm mit jiddischen Liedern aus der Zeit der Verfolgung und Ermordung durch den deutschen Nationalsozialismus, mit Bernd Wachter (voc), Dorothea Tübinger (ss, as, viol), Anne Tübinger (Cello, Akkordeon).

Eine sehr alte Website aus den Anfängen des Internet dazu existiert noch, mit Bildern, Texten und Hörbeispielen: www.sollsejn.de

 

1991 - 1993:

„Welt-auf-Ur-führung: Texte aus der Umnachtung“, inszenierte Lesung mit Rhythmik (Anne Tübinger), Kulturwerkstatt „Färberei“, Bad Canstatt

"Janus - Texte von der Wäscheleine", improvisierte Lesung mit eigenen Texten, zusammen mit Lisa Kraus (eigene Texte) und Dorothea Tübinger (Saxophonimprovisaton), Kulturwerkstatt "Färberei", Bad Cannstatt

 

1988:

Aktives Mitglied des Ernst-Bloch-Chores Tübingen (Leitung: Anne Tübinger) bis 1998, Text- und Kompositionsbeiträge zu verschiedenen Programmen bis heute (z.B. der Zeitchoral, das Hölderlin-Lied, der Fortschritts-Kanon).

 

1995:

„Arthur Rimbaud: Le Bateau Ivre“: Erstellung einer Synopsis aller damals vorliegenden Übertragungen und Erarbeitung einer eigenen Neu-Übertragung des Textes ins Deutsche (das trunkene schiff); zweisprachige und szenische Lesung mit Theaterimprovisation und einem improvisierenden Streichquartett. Idee und Leitung: Sieger Ragg, aufgeführt in Stuttgart (Schlachthof) und Tübingen (ehemalige Panzerhalle der Franzosen).

 

2002 – 2012:

Pianist im Orchester des Kinder- und Jugendzirkus „Zambaioni“, Tübingen; Kompositionen und Arrangements.

 

2002 - 2004:

Text- und Musikprojekt „wie man einen vogel malt“, Texte von Jaques Prevert gelesen zu Jazzstandards, als Pianist zusammen mit Reinhold Wolf (fl), Ulrike Klamp (b), Chris Portele (perc), Peter Hug (Sprecher)

 

2005 - 2010

Pianist und Sprecher in „arthur rimbaud: le bateau ivre“, französisch-deutsche Lesung in improvisierten Klangräumen mit der Gruppe „Art-tour“; Entwicklung des Projektes seit etwa 2003, Aufführungen in Frankreich und Deutschland. Den französischen Originaltext und meine Neu-Übetragung, Hintergrundmaterial zu Arthur Rimbaud, Infos zur Projektentwicklung und Ausschnitte aus den improvisierten Klangräumen mit zweisprachiger Lesung findet man unter www.dastrunkeneschiff.de

 

2006 -2007:

Pianist im „trio blau in grün“, mit Claudia Beck (voc) und Ulrike Klamp (b); Jazzstandards und Geschichten, Auftritte u.a. bei den Tübinger Jazz- und Klassiktagen

 

ca 2011 - 2019

In den Jahren vor der Corona-Pause waren wir mir dem Programm "paradiese der melancholie" unterwegs. Am Piano begleitete ich die Sängerin Claudia Beck durch eine Reihe von Songs, Chansons und Jazzballaden, die sich dem Schmerz, dem Scheitern, der Angst und der Sehnsucht widmen. Eingestreut waren Lesungen eines längeren Textes von mir mit demselben Titel. Ein Trailer zu diesem Programm findet sich hier.

Der namengebende Text findet sich hier.

"Zum Weinen schön ...  So schön kann Melancholie klingen, wenn zwei Künstler sich finden." (Schwäbisches Tagblatt vom 12.2.19)

 

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